Die Stadt Dietikon will die leer stehenden Räume im denkmalgeschützten «Regina» im Zentrum zwischennutzen.
Florian Schmitz
Vom neuen Stadtteil im Niderfeld über die Erneuerung des Bahnhofgebiets bis zum geplanten Stadtboulevard durchs Zentrum: Dietikon befindet sich im Wandel. Um diesen auch der Bevölkerung näherzubringen, wird die Stadt künftig die seit einiger Zeit leer stehenden Räume im ehemaligen Kaufhaus Regina zwischennutzen.
Auch Platz für Phänomena-Challenges
Im markanten, denkmalgeschützten Gebäude direkt gegenüber dem Löwenzentrum startet in einem knappen Monat das temporäre «Forum Stadtentwicklung, Innovation und Kultur», wie die Stadt Dietikon am Mittwoch mitteilte. Wie der Name bereits verrät, ist die Stadtentwicklung eines von drei grossen Themen, mit denen die Räume bespielt werden sollen. Das Forum soll nicht nur als Präsentationsfläche für aktuelle und zukünftige Projekte genutzt werden, sondern auch als Ausstellungsraum für künstlerische Werke und als Veranstaltungsraum für Informationsanlässe
oder Workshops.
Dass auch auf die Kultur fokussiert wird, passt zu den städtischen Bemühungen der vergangenen Jahre, das Kulturangebot in der Stadt zu fördern und weiterzuentwickeln. So präsentierte die Stadt erst kürzlich ihr erneuertes Kulturleitbild. Darin spielen die für die Kultur zur Verfügung stehenden Räume auch eine wichtige Rolle und die Stadt hält allgemein fest, dass sie die Möglichkeiten für Zwischennutzungen von leer stehenden Gebäuden noch stärker fördern will.
Nicht zuletzt soll das neue Forum auch Raum für Innovation und Wissen bieten. Damit
will die Stadt etwa das Wirken des von ihr mitinitiierten Fördervereins Cleantechhub Dietikon einer breiteren Öffentlichkeit präsentieren. Der Verein verfolgt das Ziel, Wirtschaft, Bildung, Forschung und die öffentliche Hand zu vernetzen. Zu seinen
Projekten gehört auch der Innovationswettbewerb Phänomena-Challenge, im Rahmen
dessen bis zur grossen Wissenschaftsausstellung im Jahr 2026 verschiedene innovative Themen bearbeitet werden. Die erste Challenge zum Thema Vertikalbegrünungen wurde im Foyer des Stadthauses präsentiert, die nächste, über automatisierten Gütertransport in Dietikon, könnte auch im Forum bearbeitet und präsentiert werden.
Zwischennutzung dank blockiertem Projekt
Dass das Forum im ehemaligen «Regina» unterkommt, hat auch mit dem Bauboom in Dietikon zu tun. Denn das 1964 fertiggestellte Gebäude, in dem früher Dosenbach und C&A drin waren, ist Teil des Bauprojekts Florahof, das sich wegen eines Urteils des Zürcher Baurekursgerichts verzögert. Das Projekt der Personalvorsorge der Planzer Transport AG sah vor, den wegen seiner künstlerisch verzierten Beton-brut-Fassade
denkmalgeschützten Bau aufzustocken und das Eckgebäude daneben durch einen Neubau zu ersetzen.
Nachdem der Zürcher Heimatschutz gegen das Projekt rekurriert hatte, hob das Baurekursgericht die Ende 2020 ausgestellte Baubewilligung Anfang Juni 2021 wieder auf. Seither ist das Projekt blockiert. Zurzeit geht die Stadt davon aus, das Forum bis mindestens in die zweite Hälfte 2025 betreiben zu können, bevor dereinst vor Ort gebaut
wird, wie es auf Nachfrage bei der Dietiker Standortförderung heisst. Diese ist bei der
Zwischennutzung federführend. «Das ‹Regina› ist der perfekte Ort, um zu zeigen, wie sich
Dietikon weiterentwickelt.»
Los geht es offiziell am 23. August 2024. Ab dann wird im «Forum Stadtentwicklung, Innovation und Kultur» für gut zwei Wochen die Wettbewerbsausstellung für die Erneuerung des Kronenareals gezeigt.